Das klare Bild der Welt
Aus dem, was bis jetzt gesagt wurde, (Bemerkung für den Ausschnitt an der Webseite: Im Seminar gehen noch drei Seiten Text voran.) ist klar, dass wir zuerst für unser klares Bild der Welt sorgen müssen, damit wir eine Grundlage für unsere alltäglichen Entscheidungen haben. Nachdem dieser Begriff mehrere Bedeutungen haben kann, müssen wir zuerst klären, was er bedeutet. In unserer eigenen Lebensphilosophie können wir nur dann Ordnung schaffen, wenn es tatsächlich unsere eigene Lebensphilosophie ist und wenn sie unserer eigenen Erfahrung entspricht. Nur so kann uns klar sein, was wir in unserem Bild des Lebens eigentlich haben. Alles, was wir in unser Bild einreihen wollen, müssen wir zuerst persönlich von allen Seiten betrachten, betasten, kosten, damit wir wissen, was es ist und was wir damit tun sollen.
Kommt es euch anspruchsvoll vor? Befürchtet ihr, dass jeder, alle Erfahrungen der ganzen Menschheit persönlich überprüfen muss? Falls ja, denkt daran, dass wir Menschen sind, und dass Betrachten, Betasten und Kosten nicht nur physisch sein muss, sondern dass es in unserem Denkvermögen vorgehen kann. Falls wir in unser Bild irgendein Teil von jemand anderen geben wollen, müssen wir zuerst darüber nachdenken, ob es allem, was wir selbst wissen, entspricht. Durch diesen Prozess muss natürlich auch alles, über was wir in den Seminaren der Philosophie Principy života (Lebensprinzipien) sprechen werden, durchgehen.
Um richtige Zusammenhänge zu finden, müssen wir für alles, was wir zu unserem bestehenden Bild dazugeben wollen, den richtigen Platz finden. Um die hervorgehenden Zusammenhänge geht es am meisten. Die Zusammensetzung des Weltbildes ist im Prinzip wie die Arbeit eines Mathematikers, der sich bemüht mit mathematischen Gleichungen die Funktionen der Naturgesetze zu beschreiben. Damit wir uns in unseren Gleichungen besser auskennen, müssen wir uns dessen bewusst sein, dass sie Konstanten, Veränderliche und Unbekannte enthalten.
Die Konstanten(in Mathematik 1,2,3,...) in unserer Mathematik entstehen aus konkreten Erfahrungen mit konkreten Sachen, wie zum Beispiel Stuhl, Tisch, Regen, einfach das, was alle auf dieselbe Art erleben können. Falls uns jemand erzählt, dass er vom Stuhl gefallen ist, müssen wir nicht kompliziert überprüfen, was er damit meint.
Die Veränderlichen(die Variablen) (in Mathematik a, b, c,...) bestehen aus Erfahrungen, die aus verschiedenen Blickwinkeln verschiedenartig aussehen können. Es kommt zum Beispiel auf den Wertmaßstab des Menschen, seine Pläne, Erfahrungen, usw. an. Damit wir so eine Mitteilung richtig verstehen, müssen wir sehen, von welchem Standpunkt, der Sprecher die mitgeteilte Erfahrung betrachtet. Der Inhalt des Mitgeteilten, wird sich nämlich je nachdem, was für die Veränderlichen eingesetzt wird, verändern. Vor einem Augenblick sprachen wir zum Beispiel über ein klares Bild der Welt. Dieser Ausdruck ist veränderlich. „Klares“ kann hier „ohne jeden Zweifel“, oder „ohne jeder düsteren Tatsache“ oder „völlig verständlich“ bedeuten. Falls wir aufgrund dieser eingesetzten Bedeutungen uns um ein „klares Bild der Welt“ bemühen werden, kommen wir in jedem der drei angeführten Beispiele, zu einem unterschiedlichen Ergebnis.
Ein auffälligeres Beispiel kann ein „prachtvoller Urlaub“ sein. Ein prachtvoller Urlaub kann in einem luxuriösen Hotel auf einer tropischen Insel verbracht werden, oder inmitten der Wälder in einem indianischen Tee-pee. Was der eine für prachtvoll hält, hält der andere für entsetzlich. Das liegt an den unterschiedlichen Wertmaßstäben.
Die Unbekannten(in Mathematik x, y,…) bezeichnen etwas Unbekanntes. Wir kennen sie aus Erfahrungen, wir kennen die Wirkungen der Sache, aber wir können es uns nicht ansehen, weil es unsere momentanen Fähigkeiten überschreitet. So eine Unbekannte kann zum Beispiel „die Liebe“ sein. Wir können ihre Wirkungen und verschiedene Formen, aber wir können sie nicht ergreifen. In diese Kategorie gehören natürlich auch noch weniger ergreifbare Begriffe, wie zum Beispiel Gott, Seele, usw. Die Unbekannten sind zwar schwer ergreifbar, aber wir können sie nicht aus unserer Lebensphilosophie ausgrenzen. Auf der anderen Seite dürfen wir nicht vergessen, dass es eine Erscheinung ist, welche wir, um mit ihr arbeiten zu können, in unserem Bild irgendwie hinzu gemalt haben. Falls wir vergessen, dass diese Teile des Bildes hinzu gemalt sind, hören wir auf in der Realität zu leben und wir treten in die Welt des „Comics“ ein. Unsere Ziele werden wir nur schwierig erreichen, abgesehen davon, wie schön wir uns unsere Zukunft vorstellen werden.
Die 1. Abhandlung über die Konstanten, Veränderlichen und Unbekannten
Die Seminare der Lebensphilosophie Principy života (Lebensprinzipien), sind Ausbildungsseminare der praktischen Selbsterfahrungsphilosophie. Sehen wir uns mal näher an, was das bedeutet. Falls wir über eine Ausbildung sprechen, meinen wir damit, dass wir von einzelnen Themen nicht nur sprechen werden, sondern sie einüben und trainieren werden. Die Verbindung „praktische Philosophie“ mag betonen, dass wir nicht analysieren wollen, ob früher das Ei oder die Henne war, aber dass wir uns mit praktischen Sachen des Alltags befassen werden. Mit der Zugabe des Wortes Selbsterfahrung, wollen wir betonen, dass wir uns nicht damit befassen werden, was und warum die anderen tun, aber damit, was und warum wir selbst tun.
Die Ausbildung wird in einer Form von „Abhandlungen“, das heißt gezielter Dialoge zu zweit, stattfinden. In diesen Abhandlungen, wird immer einer seine eigene Lebensphilosophie revidieren, das heißt, dass er feststellen wird, ob er die Prinzipien, von denen im Vortrag gesprochen wurde, zu seiner eigenen Zufriedenheit verwendet, oder ob es nicht nützlich wäre, etwas daran zu ändern. Last euch nicht damit verwirren, dass ihr auf Prinzipien trifft, die ihr im Zwiespalt mit dem gesunden Menschenverstand verwendet. Es ist notwendig sich dessen Bewusst zu sein, dass wir unser Weltbild schon seit der Geburt bilden und dass wir in der Zeit noch nicht fähig waren es sorgfältig zu tun. Das, was in unserer Umgebung vorgeht, erklären wir uns nach den eigenen Vorstellungen und noch dazu nehmen wir nur das heraus, was uns passt, von den breiteren Zusammenhängen abgesehen. So bekommen wir eine Grundlage, für unser Weltbild, welches sehr oft so aussieht, wie wenn der „Hund mit der Katze ihren Kuchen backen“. Kennt ihr die Erzählung? Der Hund und die Katze backen einen Kuchen. Jeder bringt das, was er für das Beste hält. Der Hund die Knochen, die Katze die Mäuse, usw. Dass der Kuchen ungenießbar ist, können wir uns ja vorstellen.
Falls wir etwas verändern wollen, ist dies in zwei Schritten zu tun. Im ersten Schritt, müssen wir uns für eine bessere Lösung entscheiden, was nicht so kompliziert sein wird, weil sie sich wahrscheinlich fast selbst zeigen wird. Der zweite Schritt wird anspruchsvoller sein. Wir müssen nämlich anders zu handeln beginnen und das muss eine gewisse Zeit lang trainiert werden, das heißt, dass wir uns der Sache auch außerhalb des Seminars widmen müssen.
Während der eine seine Lebensphilosophie revidieren wird, wird ihm der andere damit helfen – er wird sein Coach. Bei dieser Tätigkeit werden wir uns nach und nach, während der Seminare vervollkommnen, aber jeder hat genügend Erfahrungen mit denen er für den Anfang gut auskommt. Die Grundlage des Erfolges liegt in dem konzentrierten Zuhören, was der andere sagt. Dazu genügt uns nicht nur zu hören, sondern das, was wir hören, müssen wir auch überdenken. Wir wissen schon, dass unser Partner in seinem Gespräch Konstanten, aber auch Veränderliche und Unbekannte verwenden wird. Falls wir richtig verstehen wollen, was er uns mitteilt, müssen wir mit fragen überprüfen, was für Werte er in die Veränderlichen setzt und wie er die Unbekannten verwendet. Eben diese Fragen regen das Suchen unseres Partners an und helfen ihm den Weg aus den eingelaufenen Denkprozessen herauszufinden.
Es gilt eine wichtige Regel und zwar, wir werden nicht beurteilen, wie und was der andere tut, aber wir werden alles daran setzen, seinen Zutritt, seine Stellung, seine Sichtweise zu begreifen.
Und nun ist es Zeit für die Abhandlung über das, wie wir mit Konstanten, Veränderlichen und Unbekannten im Leben umgehen.